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Die Macher im Hintergrund 23.06.2020

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Mit der VLaser 370 schlägt VOLLMER ein neues Kapitel in der Bearbeitung von Rotationswerkzeugen auf und vervollständigt damit neben dem Erodieren und Schleifen sein Portfolio. Manfred Sägmüller, Entwicklungsleiter bei VOLLMER, erzählt von seinen Eindrücken und Herausforderungen auf dem Weg zur VLaser 370.

 

Redaktion: Herr Sägmüller - was hat Sie bei der Entwicklung der VLaser 370 am meisten beeindruckt?

 

Manfred Sägmüller: Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie aus ersten Ideen eine innovative Maschine entsteht – die physisch vor einem steht. Klar versuchen wir in der Entwicklung auf bestehende Konzepte aus unserem Haus aufzubauen, aber gerade wenn es sich um ein neues Produktsegment handelt, ist am Anfang ein fast weißes Blatt Papier. Es ist nun einige Jahre her, dass wir das Projekt gestartet haben. In dieser Zeit haben Themen wie die Digitalisierung und agile Methoden die Arbeits- und Denkweise stark verändert. Es ist wirklich toll zu sehen, wie sich das Team auf neue Dinge eingelassen und trotz der Projektkomplexität von Beginn an an einem Strang gezogen hat. Dabei gab es viele spannende Momente, Emotionen von Glück bis Enttäuschung, Reibungen und Einigkeit – die aber letztendlich wichtig und notwendig waren, um zu einem tollen Ergebnis zu gelangen. Am Ende sind wir alle stolz, dass wir mit an diesem neuen VOLLMER Kapitel schreiben dürfen.

 

Redaktion: Welches technologische Detail macht für Sie die VLaser 370 aus?

 

Manfred Sägmüller: Wenn man so tief in der Thematik steckt, ist es schwer ein Detail herauszugreifen. Herzstück der VLaser 370 ist sicherlich die feste Laserstrahlführung mit innovativer Maschinenkinematik. Die fünf Achsen sind dabei so zueinander angeordnet, dass die Bearbeitung des Werkzeugs stets optimal im Drehpunkt erfolgt. Dadurch ist es möglich, Werkzeuge mit minimaler Achsbewegung zu bearbeiten und eine stabile Prozessführung zu gewährleisten. Gleichzeitig ermöglicht die kinematische Kette eine hohe Bahngenauigkeit, was sich positiv auf die Bearbeitungsgenauigkeit und Qualität der Werkzeuge auswirkt.
Optional kann die VLaser 370 mit einer Gegenspitze ausgestattet werden, um eine hohe Rundlauftoleranz zu erzielen. Dies ist aktuell einzigartig und eine Weltneuheit.

 

Redaktion: Was war die größte Herausforderung im bisherigen Entwicklungsverlauf der Maschine?

 

Manfred Sägmüller: VOLLMER geht es darum ein verlässlicher Anbieter zu sein, wir legen Wert auf langlebige und qualitativ hochwertige Maschinen. Daher würden wir nie in eine Technologie investieren, von der wir nicht überzeugt sind und bei der wir nicht auch einen neuen Impuls setzen können. Das bedeutet aber, dass die Ziele von Anfang an sehr hoch gesteckt sind. Wir profitierten viel von unseren Erfahrungen in den Bereichen Schleifen und Erodieren – an einigen Stellen betraten wir jedoch Neuland. Natürlich fragte ich mich da manchmal, ob wir alles wie geplant hinbekommen. Und wie bei jedem großen Projekt gibt es immer wieder Rückschläge.
Doch gerade in solchen Fällen profitieren wir von der Qualität des VOLLMER Teams und den guten Beziehungen zu den Kunden. Problemstellungen haben große Kräfte freigesetzt. Im Dialog mit den eigenen Spezialisten und auch im Austausch mit den Kunden gab es so stets neue technische Ansätze oder man ging an Dinge anders heran. Am Ende steht eine Lösung die funktioniert und dafür einen großen Dank an alle, die an dem Projekt mitarbeiten.

 

Redaktion: Was nehmen Sie persönlich aus dem Projekt mit?

 

Manfred Sägmüller: Die VLaser 370 ist eine Mannschaftsleistung. Es ist wirklich beeindruckend, was alle Beteiligten hier erbracht haben. Und diesen Prozess haben wir auf unsere VOLLMER eigene Art gemeistert. Die Maschine wird definitiv ihren Weg machen.